archibald

Ein rauschebart mausgrauer mannespracht bedeckt stillwallend wie ein kindersabberlatz seinen haarigen affenbauch und zwingt seinen blick mit tonnenschwerem zug rundrückengebeugt auf grund und boden hin. Mit o-gebogenen beinen und wickel-wackelndem gang, kobolthaft teuflisch wild, ist er ein waldmensch der sich der natürlichkeit seines domizils selbst in seiner körperlichkeit angepasst hat. Ein stur- und glatzkopf, erstmal nein-zu-allem sagend, nicht aus bosheit etwa, naja vielleicht doch ein ganz klein wenig, da ja selbst kobolde nicht aus ihrer haut fahren können. Nähmschinen-knitter-knatter-laut, mit einem gebrumme das selbst dem ruhigst besonnensten das blut in den adern köcheln ließ, düst sein abgefucktes blaues motorrad, ob es tag oder selbst nächtens sei, zickzack und zackzick auf der community umher.

Und so inspiziert unser kleiner hitler:

  • das zauntor ob auch stets kuhsicher verschlossen und wehe dem der nicht tat wie ihm geheißen, ruckzuck der schlossschlüssel eingezogen war
  • wie ein kugelblitz in dunkelfinsterer tropennacht mit seinem zerzaustem bart ein mürrisch dreinblickender nordischer trollzwerg on steroids, die wasserstellen der community, ob auch ja niemand gewagt hatte zu vergessen den wasserhahn zu schließen, was zur folge hatte dass der wassertank nun tropfenleer war, weil ausgelaufenes glasklares gold — wie könnt ihr es nur wagen! verbrecher! gesindel! — im roterdeboden versickert war und er nun zualledemalsobesnichtschongenugwäre den generator anschmeissen musste der sündteuren dieselkraftstoff lautknatternd verbrannte und schwarze russwolken in die stille reinheit der nacht furzte.
  • sein arbeitskommando das mehr aus nepali als tamilenköpfen bestand, weil die sich weniger zu tode saufen und ihren sambalam zu frau und kind samt kegel nach kathmandu, oder auch hinter den bergen zu den sieben zwergen schicken, was weiß ich, was will ich’s auch wissen. Befehlserteilung mit absolutistischer härte, beim barte des propheten zupfend wird bei vergehen schuld und sühne ermessen: scher-dich-zum-teufel, Bannspruch und gottesurteil und damit war die sache für ihn auch schon erledigt.

dann sind da noch seine tiere:
pferde, sechszehn an der zahl, wird eines lahm und kann nicht länger kindsrückentragend seine arbeit tun, boom-boom wird’s abgeknallt
eine truthuhnschar zieht tagsüber gackernlachend federnaufplusternd balzend mit aufgeblasenem halssack ihre runden und pennt des nachts hoch oben im baum.
stolzierende räderschlagende pfaue auf denen unsichtbar der ewig junge kartikeya reitet
vier gänse mit ihrem einzigen überlebenden kücken das sie wie sicherheitsleute ständig lauthals plärrend umschringen. hier kommt die gans und hintendrein watschelt charlie, der methusalem der gänse der es verdienen würde umringt umsorgt zu werden, älter als so manches pferd, niemand weiss wie alt genau, er watschelt und hockt und hält ausschau.
Und dann sind da noch seine vier hunde. rocky, eine von einem leben an der kette gerettete bulldogge, dem seine zunge ständig irgendwie quer aus dem maul hängt, sabbert und ohne knurrende warnung zubeisst, egal ob mann frau oder kind. archibald hat als begrüssung von besuchern überall entlang der zufahrt und am parkplatz vor der koppel warn schilder aufstellen lassen, sind selbst schuld die leut wenn sie nicht lesen können. natürlich ist rocky wie die anderen hunde auch weder geimpft und ständig krank, scheisst blut, aber tierarzt kommt ihm keiner ins haus. hatte halt ein paar madenwürmer im arsch, wirds schon überleben.

Author: freakingcat
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